Freudig aufgeregt reiste ich anfangs Jahr nach Filzbach, an das Berufsbildnerseminar der Deutschschweizer Jugendheime. Erleichtert darüber, dass der Bus die scharfen Kurven den Berg hinaufgeschafft hatte, stieg ich im beschaulichen Dorf Filzbach aus. Das Seminarhotel Linn liegt an einem Abhang mit Sicht auf den Walensee. Ich bezog mein Zimmer und war zuerst einmal happy über die schöne Aussicht und das moderne Interieur. Nachdem ich mich einquartierte, begab ich mich zum Apéro. Die Neugierde auf die Teilnehmer aus den anderen Institutionen war gross. Da sich offensichtlich viele schon kannten und angeregt plauderten, setzte ich mich einfach mal dazu. Schnell wurde ich in Gespräche verwickelt und freute mich über die ehrliche und offene Art, welche offensichtlich bei Menschen dieser Berufsgruppe, egal woher, völlig natürlich zu sein schien. Da Smalltalk jedoch nicht gerade meine Lieblingsdisziplin ist, freute ich mich dann, als nach dem Abendessen der 1. Teil des Seminars begann.

«Beziehungskompetenz» war das Thema für die nächsten Tage und ich muss eingestehen, dass ich ständig einen Vergleich machte zwischen dem neu Gelernten, wie es in Albisbrunn gelebt wird oder wie ich mich selbst und andere in diesen Bereichen wahrnehme. Inhaltlich bewegten mich die Inputs und ich durfte neue Einsichten gewinnen. Es wurde uns der Unterschied zwischen alten und neuen Paradigmen der Erziehung aufgezeigt und Werkzeuge vermittelt, die man im beruflichen wie auch privaten Umfeld anwenden kann. Die beste Einsicht, die ich persönlich hatte, war jene, dass wir uns mehr auf das «Jetzt» mit einem Jugendlichen konzentrieren und den Fokus nicht permanent auf der Zukunft haben sollen. Ihn «gleichwürdig» behandeln, seine Integrität wahren und seine Eigenverantwortung fördern. Diese kurze Zeitspanne, in welcher sie uns anvertraut werden, als eine Zeit zu sehen, in der man ihnen das bestmögliche für ihr Leben mitgibt, hat mir eine innere Ruhe gegeben. Zu erkennen, dass man an einem Ort arbeitet, an dem genau dies authentisch gelebt wird, erfüllte mich mit Verbundenheit und Stolz.

Da mich diese Themen innerlich sehr bewegten, nutzte ich die freie Zeit am Abend oft zum Sinnieren und Verarbeiten. Bei einer geselligen Runde durfte ich auch viel über die Herausforderungen und Kulturen der anderen Heime in der Schweiz erfahren. Die Feststellung, dass so viele Menschen mit Herzblut am Wohl der heutigen Jugend interessiert sind, freute mich zu tiefst. Am Spielenachmittag in einer Sporthalle nahe des Hotels, hatte ich ausgesprochen Spass. Man lernte die Leute noch auf einer anderen Ebene kennen, was höchst interessant und bereichernd war. Der Gruppenzusammenhalt wurde stark gefördert und die positive Stimmung spürte man selbst am Abend in einer geselligen Runde noch. Mit diesen Eindrücken und Einsichten reiste ich nach Hause und freute mich auf den nächsten Tag in Albisbrunn, was sich wie ein Stück «nach Hause kommen» anfühlte.

Maria Zbinden, Sekretariat Empfang und Ausbildungsverantwortliche KV

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